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Von der Mur bis zum Ligurischen Meer – ein „Path-Trip“ – zu Fuß über die Alpen!

„Wege enstehen im Gehen, stolpern inbegriffen: Das ist das Credo dieses Buches. Es erzählt selbstironisch, komisch, nachdenklich vom Aufbrechen, vom Scheitern, vom Überwinden, von der Lust zu gehen und von der Liebe – bis zum Zieleinlauf in Nizza.“ 

Pressestimmen:

https://www.kleinezeitung.at/kultur/buecher/buchkritiken/5495336/preSendArticle.do

„Die Erfolgsformel des Sehnsucht-Weckens macht sich auch Dulsky zu eigen, wenngleich er mit „Ein Mann geht quer“ mehr als nur Wunschdenken schürt. Er verrät eine Menge über sich selbst und seinen Antrieb. Wunderschön etwa die Passagen über „Gottes Spielzeugschachtel“ den Passo Caldenno, mitleiden muss man am Paso Primaalpia und wenn dann die ersten Schafherden an den Steilhängen des Colle Barant auftauchen ist man auch fast mit Jörg Dulsky ans Ziel gelangt. Spätestens das Ziel selbst – das Meer – macht einem dann schon sehr große Lust zu reisen. Zu gehen.“

https://steiermark.orf.at/radio/stories/2934721/

Interview Radio Steiermark Lesezeichen im September 2018

Interview Ö1 Leporello im Oktober 2018

https://www.bergportal.ch/outdoornews/detail/id/582

hier bestellen: joerg@dulsky.at
Ein Mann geht quer

53 farb. Abb. Broschur ISBN 978-3-7022-3691-5                                           128 Seiten, € 17,95 + Versand

 

Von der Mur bis zum Schwarzen Meer Teil IV  Buzluzdha (BRG) – Kap Emine (BRG)

Abschied vom BuzludzhaPeak, obwohl – der Peak wurde dem Berg genommen – um ganze neun Meter wurde der Berg erniedrigt damit das BuzludzhaMonument gebaut werden konnte.

Ein letztes Bild vom UFO + Landeplatz.

Wir finden nach einer schönen und abwechslungsreichen Etappe inkl. geschlossener Hütte und nicht geschlossenen Bahnhof (welch Versuchung ) einen lauschigen Zeltplatz und kochen uns mit unserem Reservewasser hervoragende Nudel Bolognese. Zur Nachspeise gibt es dann noch eine halbe Tafel Rittersport-Marzipan und ein Häferl Tee; Weltklasse😋

Wander – Feierabend

Vorm Schlafengehen hänge ich noch unsere Lebensmittel auf den Baum und muss schon beim Aufhängen schmunzeln. Ein Bär hätte nämlich auch geschmunzelt aufgrund der mickrigen Höhe des Versteckes. Mit einem Griff hätte er unser Speisekammer ergriffen und sich davon gemacht. Viel ist eh nicht mehr da und alles ist besser als das Essen im Zelt zu lagern und somit Tiere anzulocken.

Essen aufhängen – oder auch Bärenfütterung🤔

So oder so, es hat geholfen und unsere Lebensmittel waren noch alle da. Im Zentralbalkan gibt es angeblich viele Bären, sie sind aber auch bekannt dafür sehr scheu zu sein … Gut so!

Desto östlicher wir kommen desto öfter schlafen wir im Zelt, die Hütten werden weniger oder haben geschlossen, bzw. es gibt nichts zu essen. Bei manchen Hijas ( Hütten) ist es auch obligat sich vorher anzukündigen um Essen zu bekommen. Umso erfreulicher dann wenn ein Dorfladen um die Ecke kommt.

Fanta – Pause 😋 meist gibt es Bier auch noch dazu – zwecks Radler – Pause.

Wir kommen vorbei beim ältesten Schilift Bulgariens – Gramadliva – Ski – Station, heißt es dort. Drei Männer sind dort gerade beim Mittagessen und laden uns gleich zum Essen ein. Kein Chance den Rakia ( Schnaps) abzulehnen, dafür wurde dann die Bezahlung unsererseits von den Bulgaren abgelehnt.

Kurz vor Gramadliva- Ski-Station – eine exorbitante Blumenvielfalt.

Wir ziehen weiter zum Pass der Republik – normalerweise ein schauriger Platz – zwei Restaurants sorgen aber dort für Verpflegung und somit freuen sich die Weitwanderer.

Eispause am Pass der Republik😋

Unser Gemüt und unsere Gedanken sind nach drei anstrengenden Wochen schon ein wenig am Meer und sehnen sich nach Abkühlung und Entspannung. Also rechne ich nochmal hoch und komm zu dem Schluss, dass wir einen Hunderter skippen müssen, um noch ein paar Badetage am Schwarzen Meer zu bekommen. Heißt runter ins Tal und ein paar Stationen mit dem Zug fahren, mit dem Taxi gehts wieder rauf auf den Varbishki Prohod. Somit wird unser Weg von 570 KM auf 450 KM verkürzt und wir müssen nicht gleich in den Flieger nach Hause steigen.

Eva kauft zwei Tickets nach Straldhza.

Jetzt wo wir in den Eastern Balkan Mountains unterwegs sind, wissen wir es besser. Wir hätten den Hunderter im Osten skippen sollen. Unter 1000 Höhenmeter sind nämlich die anderen Wanderer verschwunden und die Biester aufgetaucht. Aber meine nicht heilen wollende Wunde, begleitet von latentem, niederschwelligem Kopfweh haben den Zeitpunkt bestimmt.

Eastern Balkan Mountains

Frisch motiviert und gewaschen machen wir uns wieder auf die Socken. Meine Wunde ist fast verheilt und keine Spinnen sind aus meinen Gesicht geschlüpft.👻 Die Gegend ist überaus reizvoll hier im Osten, leider auch für die vielen Klein – Jung- Fliegen um uns herum. Die Biester sind spezialisiert auf Körperöffnungen und kreisen zu Hunderten um unsere Mund-Ohren-Nasen-Löcher. Beißen tun sie Gottseidank nicht, legen aber eine immense Menschenaugen – Affinität an den Tag und von Autan haben sie leider auch noch nichts gehört! Nur starker Wind kann sie abschütteln und mit jedem Schritt näher zum Meer bläst der Wind stärker.

Kein Überfall – Eva schützt sich vor den Biestern.

Der Wind hilft auch gut gegen die Hitze, die wir nun auch voll zu spüren bekommen. Irgendwie haben wir uns den Osten leichter vorgestellt, aber die Hitze und der Wassermangel (von den kleinen Biestern wollen wir gar nicht reden) wiegen die Höhenmeter vom Zentralbalkan locker auf. Machen wir eine RSP (RuckSackPause) verziehen sich die Fliegen kurioserweise und lassen uns in Ruhe. Komische Tiere – vielleicht wollen sie ja nur spielen. Auf jeden Fall ist Stehen oder Sitzen nicht zielführend um ans Meer zu kommen. Also … wir hoffen auf Wind und … er bläst auch immer öfter – somit genießen wir die lässige Gegend die es zuhause nicht gibt und rollen ostwärts.

I’m walking, yes indeed, I’m …

SRSP (SteppenRuckSackPause)

Die dirty-muddy-roads die wir im Westen bewanderten werden nun die dirty-dusty-roads, seit 20 Tagen hat es nun nicht mehr geregnet – Nein – ich beschwere mich nicht!

Dirty – Dry – Road, gibts Dirty-Dusty-Dry auch.

Wir gehen nun bei 34 Grad und ohne Wind wären wir wohl schon durch den Wind 😰 Am späten Nachmittag erblickt Eva dann das “ Schwarze Meer“ – ich nicht – da ich auf die Weite sehr gut schlecht sehe.

Der erste Schwarzmeer-Blick am Tag 45 meiner/unserer Reise.😀

Wir starten unser letztes Biwack – morgen sind wir wahrscheinlich am Meer. Unsere letzte Etappe wird dann auch die längste werden. Circa 33 KM sind zu bewältigen … und es gibt unterwegs kein Wasser. Wir werden alle Behältnisse die wir haben auffüllen. Sind in Summe 5,5 Liter Wasser/Kilo. 🐊

Das letzte Biwak auf unserer Reise.
Jetzt kann ich es auch schon sehen, das Schwarze Meer!

Um 19 Uhr kommen wir gut, durstig und müde in Emone an, zu unsere Freude gibt es dort ein sehr nettes Restaurant. Wir bestellen uns Drinks und schauen von der Terrasse aufs Meer runter, läppische 2 Kilometer sind es von hier bis zum Kap Emine – dem östlichsten Punkt Bulgariens.

First Class Meeresblick.

Alle Pläne das Meer heute noch zu erreichen sind plötzlich verschwunden, es gibt nämlich noch ein freies Zimmer im Haus und gegessen haben wir auch noch nicht. Keine Frage wir checken ein und verschieben den Zieleinlauf auf morgen vormittag.

Das (GPS) Fischauge nähert sich dem Wasser
Drei Eicheln haben wir am Anfang unseres Weges eingepackt – eine kommt ins Meer – eine bleibt hier und die dritte Eichel nehmen mir mit heim. Selbstverständlich mit Wünschen gefüllt.

Leider ist das Kap Emine militärisches Sperrgebiet und auch der Leuchtturm ist unzugänglich. Also schummeln wir uns links vorbei um unser Ritual durchzuführen.

Eva mit dem Leuchturm – der östlichste Punkt Bulgariens.

Die Reise ist noch nicht zu Ende und wir gehen noch 10 Kilometer weiter nach Südwesten, nach Elenite und Sveti Vlas – in die Touristen- Hochburgen. Der Weg mit dem Auto oder Taxi ist umständlich also gibt es noch eine Draufgabe.

Sperrgebiet

Fast hätten wir uns noch verzettelt und Iwo, ein netter Bulgare bringt uns zurück zur richtigen Abzweigung. Die letzten 2 Kilometer gehen wir den Strand entlang und machen natürlich einen Badestopp. Das Kap Emine ist eine Klippe, dort ist es steil und abschüssig und man kommt nicht ganz runter bis zum Meer, Vögel fühlen sich dort dort wohler.

Der erste Schwumm im Schwarzen Meer

Wir nähern uns den Hotelbauten und das Thermometer zeigt mittlerweile 38 Grad – Abkühlung ersehnt.

Der Blick nach Elenite – wir sind Aliens.

Wir sind hier in Russland angelangt, 90 % sind Russen und von den Tausenden Urlaubern sind Eva & Ich die einzigen die zu Fuß angereist sind. 👽 Aliens eben.

Versetzt uns in Staunen – die Urlauber Tempel hier am Sonnenstrand!

Wir checken im Fort Knoks ein und wollen dann weiter nach Nessebar in ein kleineres Hotel. Das Preisniveau ist hier auch gewaltig, heute egal, es wird mal gefeiert, eine erlebnisreiche, fordernde, Reise ist zu Ende.

Resümee:

„Das Verlassen der Komfortzone“ hat auf dieser Reise noch einen Exponenten dazu bekommen, alles ist unberechenbarer und mit Überraschungen ist stets zu rechnen. Die Unfreundlichkeit die einem (speziell in Beherbungsbetrieben und Gasthäusern) entgegen geschmettert wird, ist bemerkenswert. Manchmal hilft hartnäckige Freundlichkeit, um das Eis zu schmelzen und ein Lächeln zu bekommen und manchesmal hilft gar nix. Meist gab es dann Hilfe von außen und Menschen dolmetschten oder organisierten uns Hilfe. Einmal als wir uns vergingen, (gab es natürlich öfter) haben wir einen Schäfer gefragt und er erklärte uns den Weg auf Bulgarisch so gut, dass für uns alles klar war. Nichtsdestotrotz  haben wir sehr nette Bekanntschaften gemacht und wurden auch eingeladen wieder zu kommen. 

Das Wichtigste ist die Nerven zu bewahren und zusammenzuhalten, einen besseren Test für eine Partnerschaft gibt es kaum. Geht es dem Einen schlecht, muss der Andere zurückstecken und umgekehrt, Solidarität eben. Jeder Tag ist beim Wandern ein Abenteuer und du weißt nicht was man sehen wird und was passieren kann. Am Berg gibt es keine Sicherheiten, entgegen dem normalen Leben, es gilt zu Vertrauen und seinen Instinkten zu folgen, das macht das Weitwandern mit reizvoll.

Auch unsere Körper haben wir wieder besser kennengelernt; wir haben aus „Zeitgründen“ unseren wöchentlichen Ruhetag nicht eingehalten und nach zwei Wochen waren wir dann richtig schlapp und antriebslos. Wir schleppen ja wieder einen schweren Rucksack mit unseren sieben Zwetschken inkl. ein paar Tage komplette Autonomie (natürlich außer Wasser) auf unseren nicht mehr taufrischen Rücken. Das alte Pausenthema, … immens wichtig! 

Wenn mich wer fragt, ob ich  den Kom-Emine Trail empfehlen kann, würde ich wahrscheinlich mit Nein antworten. Der Trail ist landschaftlich sehr lohnenswert aber die Umstände (Hütten – Markierung – Willkommenskultur) sind eher etwas für Hartgesottene und neben Eva & mir haben wir nur ein Pärchen aus England getroffen, der Rest waren Einheimische.

Meine Nikon hat wieder schöne Bilder geschossen und für mich als Vortragsreisenden wird es wieder eine Freude sein, einen schönen Vortrag zusammenzustellen und präsentieren zu können. Dann gibt es noch weitere Geschichten und Erlebnisse aus dem wilden Balkan!

Statistik:

Wir haben:

mit dem Fahrrad  (Herr Karl & me)  1200 Kilometer und 3500 Höhenmeter im Aufstieg und 3800 im Abstieg absolviert und sind (Eva & me) 450 Kilometer und 14800 Höhenmeter im Anstieg und 15200 im Abstieg zu Fuß gegangen. 

Hier gehts zum Anfang der Reise

Von der Mur bis zum Schwarzen Meer Teil III  Sofia (BRG) – Buzludzha (BRG)

Unser beider Bemühungen, unser mittlerweile ans Herz gewachsene Fahrräder, nach Hause zu verfrachten scheitern allesamt. Karl schafft es nach einem langen Tag sein 1200 KM altes Rad am Rad-Flohmarkt zu verkaufen und mein Versuch das Rad der Caritas zu schenken scheitert leider wegen Abwesenheit. Zum Schluss hat mein Rad dann doch noch leicht geschwächelt und ein schleichender Patschen begleitete uns nach Sofia.  Maxi unser Vermieter  freut sich nun über ein grünes Venice-Rad, bestens getestet von Frohnleiten bis Sofia.

Caritas in Sofia – der Weg war umsonst – keiner da!

Mit fünfstündiger Verspätung trifft Eva mit dem Flixbus in Sofia ein, mit dabei zwei prallvolle Rucksäcke plus Bergschuhe. Jetzt wird mal Wiedersehen gefeiert und Karl verabschiedet. Dann wird umgepackt, vom Radsetup zum Weitwandersetup und der Rest wird wieder verpackt und verschickt. Ich übe schon den Umstieg zum Wandern und erkunde Sofia zu Fuß.

Klein LKW 😁 auf Sofias Strassen 
Das letzte Bier/Bloody Mary zusammen.
Logistik-Arbeit
Noch mit Flip-Flops😉
Los gehts – auf nach Norden – Bergwärts

Mit dem Zug gehts hinauf in die Berge, wir fahren nach Gara Lakatnik und steigen die ersten 800 HM, geplagt vom Rucksack und schlechten Wetter, hinauf zur Hut  Trustenaya. 

Innen und außen – gleich nass.

Nach dem Dorf Lakatnik wird es besser und rechtzeitig (vor Sonnenuntergang) treffen wir auf der Hütte ein. Hier heroben (auf 1150m) werden im großen Stil Himbeeren angebaut und die Ernte wurde gestern beendet, nun wird Himbeer-Wein fermentiert. Schmeckt gar nicht so schlecht.

Überlastung – mein Rucksack schhwächelt 😶

Bei meinen Vorträgen erzähle ich immer, dass die ersten drei Tage die schwierigsten sind. Wie recht ich doch habe, der schwere Rucksack, das – meist miese Wetter … und die verbesserungswürdige Kondition. Radfahren ist doch eine andere Belastung. Die heutige Etappe haben wir wegen extremer Schlappheit und ständigem Donnergrollen schon frühzeitig abgebrochen. Leider wegen Wasserknappheit (dafür Internet) ohne Abendessen ins Zelt. Also schreibe ich meinen Blog, anstatt zu kochen. Die letzten zwei Tag sind wir durch endlos-schöne Buchenwälder auf und ab gewandert, und sind dabei Slalom gelaufen wegen der vielen Lacken die überall stehen. Es regnet sehr viel. Noch schlimmer für die zwei Montainbiker die wir immer wieder treffen, sie sind kaum schneller als wir, weil sie ihre Räder ständig tragen müssen.

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Eva wandelt im Buchen-Zauberwald

Die zwei symphatischen Radler fahren ins Tal hinunter um Gepäck zurückzuschicken, sie sind einfach zu schwer mit ihrem ganzen Zeug. Wir übrigens auch, weil Essen für zehn Tage im Rucksack wiegt anständig. Viele Hütten hier auf dem KOM – EMINE – Weg sind unbewirtschaftet, bzw. liegen weit auseinander und sind in einem Tag (für uns) nicht erreichbar. Die gestrige Hütte (Hut Leskova) war verwahrlost und Eva hätte dort nicht um viel Geld geschlafen. Die Radler haben drinnen geschlafen und eingeheizt um ihr Gewand zu trocknen, wir haben im Shelter geschlafen, der war gut in Schuss und die Luft war herrlich.

Unterstand bei der Hütte Leskova – geschlafen haben wir auf den Tischen

Die Strecke bis zum Vitinya Pass „zaht sich mega“ Wir gehen immer noch stundenlang durch (schöne) Buchenwälder, auffällig wenig Vögerl zwischern hier und überhaupt wenig Wildtiere sind unterwegs. Dafür schöne, fanasievolle Bäume links und rechts des Weges.

Baumann 

Dann doch Tiere; Hirten-Hunde attackieren uns gleich zu viert und wir bangen um unser Leben. Die Braunbär-Rückzugstaktik (ins Gesicht schauen und langsam zurück gehen) funktioniert auch hier und wir kommen ohne Kratzer davon. Uff. 😌 Nach kurzer Beratschlagung und Nervenflattern entscheiden wir uns für einen weitläufigen Umweg und ohne GPS hätten wir wahrscheinlich schwer zu unseten Weg zurückgefunden.

Unser Zeltplatz beim Berg Murgash – eine berüchtigte Wetterscheide. 

Und wahrhaftig am nächsten Tag kaum noch Regen, trotzdem am Nachmittag latschen wir auf dirty roads – so schlammig und rutschigwie wir es noch nie gesehen haben. Die Ankunft am Vitinya Pass war ein Highlight, überraschendweise gibt es dort einen improvisierten Würstelstand. Ein Ehepaar grillt und kocht dort für die Fernfahrer die extra von der Autobahn abfahren um hier zu essen. Es gibt vier Tische und wir sitzen direkt neben dem Griller, der Cevapcici-Rauch nebelt uns ein, der Grillmeister lacht uns an und wir genießen kalte Pommes, Schokoriegel, Fanta und Bier. Für die Augen gibt es die herrliche Kulisse der Fernfahrer-Szene, kein einziger PKW bleibt während der eineinhalb Stunden hier am Pass stehen.

Würstelstand am Vitinya-Pass

Jetzt suchen wir uns noch ein nettes Zeltplatzerl. „Davischdane“ 

Wir haben eins gefunden, leider hat Eva bei der Suche Flip verloren, Flop ist nun ganz einsam und Eva ganz traurig, sie ist mit einem Bein zuviel aufgewacht. Dazu muss ich erwähnen; dass sie meine Methode der Befestigung am Rucksack ausgeschlagen hat.

Hier sind wir!

Das Gelände wird abwechslungsreicher und zwischendurch gibt es auch richtige Rastbankerl. Langsam kommen wir nun ins Rollen, das ist der Zustand, wenn wir über den Boden gleiten und das Gehen genießen. Die Navigation bleibt trotzdem schwierig allein schon der kyrillischen Schrift wegen.

Wo gehts nur zum Schwarzen Meer?

Die heutige Etappe ist unsere letzte in den West-Balkan-Bergen, morgen sind wir schon im Zentral-Balkan-Gebirge unterwegs, das heißt – es geht höher hinauf und es wird rassiger. In der Chavdar-Hut sind wir die einzigen Gäste und … das heißt, es gibt einen Wirt, heißt weiter … es gibt etwas zu essen.😛 Wir sitzen am Stammtisch vor dem Haus, in der Hand ein Hopfen-Kompott  und freuen uns an der Abendsonne. Später noch treffen unsere zwei Montainbiker ein, sie haben nun kräftig abgespeckt, einen Ruhetag eingelegt und versuchen jetzt mit der light-version weiter zu radeln. Wir werden auch immer leichter, mit jedem gegessenen Müsliriegel oder Packerlsuppe tragen wir um 150 g weniger! 

Eva und die Chavdar-Hütten-Katze

Der nächste Tag bringt uns die bisher schönste Etappe, wir gehen zu 80 % über der Baumgrenze, den Kamm entlang und haben einen wunderbaren Blick nach Norden und Süden, dazu perfektes Wanderwetter und anschließend eine florierende Hütte mit einem Aussichts-Platzerl. Den Platz haben wir dann für Stunden nicht mehr verlassen, wir haben Dinko kennengelernt, einen ehemaligen bulgarischen Skitrainer aus Basko und haben unsere ersten 100 Kilometer gefeiert.

Pferde-Familie auf dem Berg Baba
Unser Jausen-Platzerl auf der Murgana Hütte

Auf der Hütte gehts rund, gleich zwei Feiern (es ist Wochenende) finden statt. Auf die Frage nach dem Anlass, gibt es die Antwort: die Bulgaren brauchen keinen Grund zum feiern, sehr sympathisch. Auch zweimal bekommen wir ein Angebot mit zu tanzen und Dinko (der Ex-Trainer) gibt uns seine Telefonnummer, für alle Fälle. A perfect Hikingday.🤗 

Wir sind nun im Zentral-Balkan-National-Park unterwegs, man merksts gleich an den vielen Schildern und Tafeln. Unser erster 2000er heißt Kositsa und ist genau 2000,5 Meter hoch.  Trotz kleinem Grappa-Kater gehen wir 23 Kilometer und über 1000 Hm, wir biwakieren dann auf einer Alm über 2000 Meter und am Morgen haben wir gleich Besuch.

Kuh vor dem Fenster

Trotz der vielen Kühe, dominieren die Pferde in dieser Gegend. Die Tiere lassen sich kaum beeindrucken von uns Menschen, wenn wir vorbei gehen heben sie kaum den Kopf, nur wenn Fohlen dabei sind, sind sie aufmerksam.

Cowboy – Indianer – Gegend

Heute stehen wir auf dem höchsten Punkt bisher, dem Vehzen Peak (2198m) unspektakulär ist die Gipfellandschaft, eher einer Steppe gleich und trotzdem sehr reizvoll.

Eva am Vehzen Peak

Leider hat Eva zwei fette Fersenblasen aufgerissen und wir stecken ein wenig zurück. Verlängerte Mittagspause bei der Kozya Stena Hut auch um ein wenig den meistens in Großgruppen wandernden Bulgaren zu entkommen.

Zuerst Linsensuppe und dann Eva verkleben.
Hoffentlich hält die Konstruktion

Langsam erholen wir uns von den langen Etappen und von der „Gastfreundschaft“,  speziell von der Echo Hut. Dort sind wir nach 11 Stunden und 1400 Höhenmeter im Aufstieg spät am Abend angekommen und hatten einen Bärenhunger und waren erschöpft. Auf unseren Anfragen hin gab es folgende Antworten: No food, no bed, no tent and beer: maybe later! Erst mit Hilfe von Peter und einem anderen hilfsbereiten Bulgaren konnten schlussendlich alle unsere Bedürfnisse gedeckt werden. Die Erfahrung haben wir nun schon öfter gemacht, zuerst wird einem einmal ein Nein entgegengeschmettert und wenn man nicht locker lässt (und selber locker bleibt) tauen sie auf und alles ist möglich. Dieses Verhalten ist eher bei der älteren Generation anzutreffen, die jüngeren BulgarenInnen sind meist sehr offen und hilfsbereit. Beim Orloyo Gnezdo Shelter haben wir uns z.B. nichts erwartet und wir sind auf einen freundlichen Wirt inklusive freundlichen Gasthaus gestoßen.

Orloyo Gnezdo Shelter

Wir ziehen weiter durch den Nationalpark dem höchsten Gipfel (Botev-Peak) entgegen und kosumieren die lässige Gegend um uns herum.

Eva mit dem Arc of Freedom Monument
Horizont
Entlastung – der Rucksack ist wieder deftig schwer😓

Heute ist Ruhetag – die formidableste Hütte bisher und ein richtiges Zimmer lassen uns nicht lange überlegen – wir rasten und lecken unsere kleinen Wunden. Eva hat neben den drei Fußblasen auch noch eine Fieberblase bekommen und ich kämpfe gegen Schlappheit. 

Dobrila Hut – dahinter der Versuch ein Appartement-Haus zu errichten

Wir haben zwei wunderschöne Wandertage hinter uns, als Draufgabe gibt es dann noch den höchsten Punkt unserer Reise. Botev Peak ist zwar kein richtiger „Peak“ dennoch ist er der dritthöchste Berg in Bulgarien und somit der König im Balkangebirge. Der Weg dorthin führte uns zur Vasil Lewski Hütte, benannt nach dem Freiheitskämpfer der Bulgarien zur Zeit der nationalen Wiedergeburt. Heute nennt man ihn den „Apostel der Freiheit“ , die Hütte ist ihm würdig, mitten im Buchenwald liegend, sehr lauschig, sehr einladend. Bekannt ist der Botev auch, vor allem für seine rasanten Wetterumstürze. Auf seinem Gipfel gibt es nicht nur eine Wetterstation, auch ein dicker Fernsehsender ragt in den Himmel.

Botev Peak – ein Gipfel voller Infastruktur.
Beim Abstieg vom Botev sind wir dann schon im Nebel verschwunden.

Das erste Mal gehen wir mitten durch eine Schafherde. Diesen Mut bringen wir nur auf, weil der Schäfer vor uns geht und die Hunde dirigiert. Um Schafherden machen wir sonst einen weiten Bogen, weil die  Schafe meist von Hunden bewacht werden und die nehmen ihren Job äußerst ernst!😌  Auch den ersten Pool gibt es unterwegs, Eva ist noch zaghaft und taucht nur halb ein. Beim Aufstieg kommt uns dann auch noch „Beklemeto“ entgegen. So tauften wir den Streuner-Hund der uns schon mehrfach begleitete, das erste Mal vom BeklemetoPass an. Er war in Begleitung eines Wanderes hat uns erkannt und nach kurzem Zögern hat er kehrt gemacht um uns auf den Gipfel zu begleiten. Danach schloss er sich einem anderen Pärchen an und war wieder weg.

Beklemeto – der Streuner (sehr sympathisch, er hat nie gebellt)

Am Abend steuern wir die Mandrata Hut an, dort sind 50 Montainbiker eingecheckt und wir stellen unser Zelt zu den anderen 20. Wie immer gibt es hausgemachten Rakia und wir feiern noch ein klein wenig unseren Gipfelsieg mit wieder einmal sehr netten BulgarInnen…

… und 8 kleinen Hirtenhund-Puppies
Mandrata Hut – wir trocknen und ziehen weiter!

Manchesmal gibt es auch versicherte Stellen und der Blick fällt in die Tiefe – richtig gefährlich wird es aber nie.

Versicherter Steig
Aber prinzipiell wird es nun flacher und die Gipfel nehmen zum Schwarzen Meer hin deutlich ab. Wir sind jetzt zwischen 1000 & 2000 Meter über dem Meer unterwegs und die Gegend ist von Wacholdersträuchen überwuchert. Deren Beeren schmecken leider nicht so gut wie die unzähligen Preisel und – Blau -Beeren die wir zwischendurch immer wieder genascht haben. Der Wacholder drängt auch das Vieh zurück und die Herden werden weniger… Gin trinken die Bulgaren überraschenderweise nicht.🤔

Eva im Wacholder – Land

Unsere Rucksackpausen (RSP) werden ( +/- fünf Minuten) penibelst eingehalten,  ansonsten drücken nämlich die sieben Zwetschgen auf unseren Buckeln schwer aufs Gemüt.

RSP am warmen Stein (Rucksackpause © (Anton & Angelika)

Oder so:

RSP ohne warmen Stein.
Wir sind in Uzana angelangt – der geografische Mittelpunkt Bulgariens. Hier ist im Winter der Bär los, immer Sommer fadisiert sich die Dame bei der Touristinfo offensichtlich und freut sich über Wanderer.

RSP-chen bei der Touristinfo in Uzana

Auch wenn Uzana geografisch in der Mitte Bulgariens liegt, unser Weg nach Osten ans Meer ist jetzt der kürzere, da die Höhenmeter weniger werden und somit die Kilometer schneller vom Fuß gehen.

Leider hat mich ein Insektenstich oder etwas ähnliches ein wenig vom Trail geworfen und wir müssen wegen Verschlechterung der Wunde (mitten im Gesicht) ins Tal stoppen und eine bulgarische Ärzterallye starten. Nach mehrmaligem hin und her entscheidet die Ärztin auf herpes simplex. Unser Ärzteteam in Wien (Danke an die Fam. Stix) hatte eine andere Diagnose und ich bin mir auch unsicher, da die Wunde nicht juckt oder schmerzt. Kurios war die Situation auf alle Fälle und zeitweise waren vier Leute im Einsatz, eine Mutter mit Sohn zwecks Übersetzung und die Ärztin plus meinereiner, der Patient. 

Danke an das Google Übersetzer App – Zimmer 49 – dort ist die Dermatologie.

Nach der Apotheke und einer Hotelnacht in Gradovo fahren wir gestärkt mit dem Bus wieder auf den Shipka Pass und wandern weiter zur Buzluzdha Hut bzw. Berg. Dort oben steht ein irrwitziges Bauwerk, es erinnert an einen UFO Landeplatz mit UFO und wurde Anfang der 80-er zu einem Freiheits-Jubiläum gebaut. Früher haben die kommunistischen Bonzen dort logiert und konferiert, heute ist es eine Ruine und  Vögel reden dort miteinander.

Der Blick aufs Memorial von unten.
Face to face
… und with the „bad face „🤕

Hier gehts weiter zu Teil IV

Von der Mur bis zum Schwarzen Meer              Teil II    Donau-Radweg Backa Palanka (SRB) – Lom (BGR)

Über die Donaubrücke gehts rüber nach Backa Palanka gelegen in Serbien, auf der Brücke gibts einen Foto-Stopp und weiter eine problemlose Einreise nach Serbien.

Donaubrücke bei Backa Palanka  – #venicefahrradvonBarbara

Die ersten 20 Kilometer radeln wir auf Bundesstraßen und die Balkanis rauschen uns um die Ohren bzw. Satteltaschen. Die Alternative, den Donau-Damm entlang zu radeln, ist leider auch Essig. Keine Autos dafür grober, spitzer Schotter und jeden Moment in Erwartung eines lauten Knalls. Wir entscheiden uns für’s nicht Patschenpicken und somit für die Bundesstraße. Unser Abstandshalter (für Kinderfahrräder) bewährt sich in dieser Situation bestens.

Karl in Ronalda-Popo-Kühlposse

Während ich im Eisen-Elektroladen versuche für Karl ein neues Handy-Ladegerät zu besorgen, (Klassisch stecken lassen) ventiliert Karl seinen Unterleib.

Unterwegs zur Schotter – Piste.

Sperrlinien und Tempolimits sind für die Autofahrer hier eher Zierde als verbindliche Symbole. Die letzten 20 Km sind dann wieder fein zu radeln, nahe an der Donau und das Leben der Großstadt bahnt sich schon an.  Novi-Sad entpuppt sich als schöne und schwungvolle Stadt.

Wir suchen die Tourist-Info, ohne Internet gar nicht so easy – man ist verwöhnt.
Wahrscheinlich der Hauptplatz in Novi Sad

Beograd die Hauptstadt Serbiens hat viel zu bieten und geizt nicht mit Charme. Karl ist schwer beeindruckt von der Höhe der Menschen. Ich konzentriere mich auf die Betonarchitektur von Beograd die neben den Jugendstil-Häusern hervorsticht.

Betoncharme in Beograd
Hier ist das Leben nicht Fassade

Zwei Radführer haben wir schon abgeradelt und schicken diese mit überflüssigem Gewand nach Hause. Nach halbstündiger Bürokratie war es geschafft und das Packerl kommt hoffentlich zuhause an.

Karl und Ilonka von der Post

Zwischendurch gibt es Autozuckerln und wäre ich nicht mit dem Rad unterwegs würde ich sofort tauschen wollen.

Welch geile Schnauze – Ford Taunus

Des Nächtens ziehen Herr Karl und ich um die Beton-Jugendstil-Häuser und freuen uns über das Leben, das sich hier auf der Strasse abspielt. Ein Hotspot  jagt den Anderen und Belgrad ist zweifelsohne​ eine mitteleuropäische Metropole geworden.

Österreichische Botschaft in Beograd – frisch renoviert!
Karls Schlafzimmer in Beograd – eines Karls würdig!
Rainy day in Beograd , one more Cafe before we go/cycle

Die Ausfahrt aus Beograd war dann a bisserl happig und nachdem wir (und die LKW’s) die Donaubrücke passiert hatten, bekreuzigten wir uns. Die folgenden Kilometer bis nach Bescova ritten wir über einen Feldweg (von einem Extrem zum anderen) mit Blick in eine grandiose Auenlandschaft. Der Damm auf dem wir fahren bietet den Menschen Schutz vor  Hochwasser und den Tieren, besonders den Vögeln, Schutz vor den Menschen.

Karl auf dem Damm
Ein guter Platz für Vögel und andere Tiere

Wir fahren die Vojvodina weiter gegen Südosten bis nach Stara Palanka, das erste Mal seit langem treffen wir wieder Kühe und, leider auch, immer wieder Regen.

Sanfte Hügel – wie im Auenland.

In Stara Palanka (kurz vorher haben wir noch einen Zehner extra gemacht) trifft uns dann der Balkancharme mit voller Wucht. Wir wollen positiv bleiben, also; trotz Donau vor der Tür keine Gelsen im (Kinder)Zimmer und das Essen war gut! Mit dem Fährboot gehts heute über die Donau weiter auf die andere, serbische Uferseite. Die Norduferseite wird hier einen Steinwurf nach Osten entfernt rumänisch.

Die Donau bei Stara Palanka

In einer halben Stunde sind wir am Südufer und blicken auf die Festung in Ram. Außer uns sind noch zwei Radler an Bord, ansonsten gibt es eher wenig Donau-entlang-Strampler.

Fährboot nach Ram

Karl plant (eh klar) analog, natürlich mit seiner üblichen Zettelwirtschaft und gestochener Schrift. Als gelernter IT-ler mach ich die GPS-Planung, so ergänzen wir uns gut.

Die letzten Felder, von nun an wirds gebirgig

Die Donau wird nun schmäler und nach der Festung Golubac verengt sich das Tal und die Donau zwingt sich durch die Berge durch. Sie ist nun nur mehr 150 Meter breit.

Die Festung von Golubac

Berge heißt Tunnel, nicht weniger als 17 Tunnel durchqueren wir heute, selbstredend ohne künstliches Licht. Leider haben wir es nicht geschafft Karls (ganz) neues Licht in Betrieb zu nehmen und so helfen wir uns mit allem was wir haben. Stirnlampe und mein Dynamo- Funzilicht… und strampeln!

Tunnel-Setup

Nach 60 Km wird Madame wieder mal breiter, der große Durchbruch steht ihr aber erst bevor.

Auf der anderen Seite liegt Rumänien.

Wir fahren heute eine extrem lässige Etappe: durch das Eisenere Tor zwängt sich Madame Danuv weiter gegen Osten und wir folgen ihr dabei.

Donau-Durchbruch (Eisernes Tor)
Der Blick stromaufwärts

Der heißeste Tag ever und dazu noch über 400 Höhenmeter werden belohnt mit einem schönen Donau-Strand in Kladovo und anschließendem Dorffest. Das ganze Dorf (Stadt) ist auf den Beinen.

Ich hab die Donau getestet, gute 23 Grad hat sie hier

Weiter gehts gegen Südosten wir fahren nun in die kleine Walachei ein, wir treffen Walachen und sie leben in Wien, wie so viele Menschen hier irgendwo in Europa leben. Die Region entwurzelt sich, viele gehen (der Arbeit wegen) fort und wenige kommen wieder, und wenn dann meist nur zum Urlauben. Wir fahren durch Orte wo Häuser picobello dastehen und kaum Leute leben. Die Landschaft ist immer einen Blick links und rechts, weg von der Straße, wert. Manchmal scheint sie wie gemalen, von W. Turner persönlich.

Blick in die Walachei
Die Youngster unter den Sonnenblumen

Bei unseren heutigen Etappe haben wir den 1000-er „daradelt“ und trotz flussabwärts-Richtung über 2700 Höhenmeter gestemmt.

Tausend Kilometer sind getreten

Zum Abschied aus Serbien, gibts ein deftiges Frühstück. Wo auch immer wir waren, die Menschen waren hilfsbereit und überaus freundlich. Schön das Land auf diesen Weg ein wenig kennenzulernen.

Schnaps & Palatschinken – mal schauen was passiert 😳

Ist gut gegangen und mit a bisserl Regen erreichen wir Bulgarien, für uns beide ist es die erste Begegnung mit diesem Land. Entgegen unseren Erwartungen ist es hier , an der EU-Außengrenze sehr leise und unspektakulär. Kaum Autos oder LKW’s sind hier anzutreffen. Das erste Mal sind die Radfahrer in Überzahl. In unserem letzten Quartier in Negotin haben tschechische Polizisten gewohnt. Sie sind hier eingesetzt um die EU-Grenze zu sichern und patrouillen das Umland in Serbien. 

Karl reitet nach Bulgarien
Here we are, Bulgarien unser fünftes Land

Die ersten Dörfer in Bulgarien fallen mit deutlich schlechteren, äußeren Erscheinungsbild auf. Die Menschen sind nach wie vor sehr freundlich und winken, grüßen uns zu. 

Erster Stopp in Kapitanovtsi (Bulgarien) 60 cent fürs pivo

Wir erreichen ohne viel Verkehr Vidin, eine Stadt die vor 10 Jahren noch 80 000 Einwohner hatte, erzählt uns Anton, ein Vidiner der uns freundlicherweise mit dem Rad ins Center eskortiert.  Die Menschen siedeln ab und suchen in der EU oder sonstwo ihr Glück. Heute leben noch ca. 25 000 Menschen hier, es gibt kaum Arbeit.

Renovierungsbedarf in Vidin. 

Wir sehen die Stadt anders, eine lange Fuzo und eine schöne Donaupromenade laden zum flanieren ein, übrigens eine Tätigkeit die in jedem Land gerne ausgeübt wird. 😎 Dovischdane🙌 

Wir wollen Sviti Dimitra besichtigen, nach eineinhalbstündiger Suche haben wir sie gefunden, die zweitgrößte Kathedrale Bulgariens. Einmal sind wir sogar daran vorbei gefahren und nahmen sie nicht wahr. (scheinbar haben wir uns ein größeres Gebäude erwartet) 

Sveti Dimitar – Russisch Ortodoxe Kirche

Nach Mittag (und Hühnersuppe) legen wir los nach Lom, unterwegs gibt es immer wieder prächtige Industrieleichen zu sehen. Hier haben einst tausende Menschen gearbeitet.

Aufgelassene Fabrik unterwegs

Nach ewigem auf und ab und schwindlig werden vom Schlaglöcher umfahren, kommen wir um 18 Uhr in Lom an. 

    Ankunft in Lom nach 1200 Kilometer

    Karl und ich feiern ein wenig und aufgrund von Sprachproblemen bekommen wir immer das Falsche; Rot – anstatt – Weißwein; zwei – anstatt – einem Salat. Am nächsten Morgen fließt kein Wasser aus dem Hahn, haben wir zwar nicht bestellt, gehört anscheinend auch zum Balkancharme-Paket. 😉

    Besserer Balkancharme – Kiosk mit Ex-Villa

    Beim Kaffeetrinken im Ort stellt sich heraus, dass der ganze Ort wasserbefreit ist. Auch dort ist das WC außer Betrieb. 😌 

    Über einen Kilometer ist sie hier breit die Dame Danuv

    Wir verlassen nun die Donau und reisen nach Süden. Über das Balkangebirge gehts in die Hauptstadt Sofia. Eva kommt am Samstag mit unseren Rucksäcken in Sofia an und am Montag starten Eva und ich mit unserer Wanderung über das Balkangebirge. Heißt für mich ein paar  Tage Lepschi in Sofia. 😎 Karl wird uns verlassen und wieder nach Nord-West reisen, wie … steht noch nicht fest.

    Hier gehts weiter nach Sofia

    Von der Mur bis zum Schwarzen Meer    Teil I    Frohnleiten (A) – Ilok (HR)

    Am Montag den 9. Juli geht es los. Mit dem Fahrrad (orange Route) von Frohnleiten an der Mur nach Sofia (Bulgarien) und dann zu Fuß (lila Route )über das Balkangebirge zum Kap Emine am Schwarzen Meer…

    Von der Mur bis zum Schwarzen Meer
    Aufbruch in Rothleiten

    Wie immer gehts erst zu Mittag los, aller Anfang ist schwer und ein halber (Rad) Tag ist lang genug.

    Hauptplatz Leibnitz

    Die ersten 80 Kilometer sind gut gelaufen, der Popo hält mit und die Beine auch. Die Familie Mischinger hat mich gut aufgenommen und verköstigt (Danke Dani & Gitti) Jetzt warte ich in Flavia auf meinen Freund Karl, er reist (radelt) direkt aus Frohnleiten an, da er ja gut (besser) trainiert ist. Danach gehts weiter Richtung Bad Radkersburg. 

    Mur kurz vor Spielfeld
    Ankunft Bad Radkersburg

    Kein Fussball, sondern Buschenschank war angesagt. Herr Karl hat heute 130 km runtergekurbelt – der volle Wahsinn – der Preis dafür ist eine nicht mitgenommene Bankomatkarte und ein damit einhergehender Bargeldmangel. Gottlob sind wir in der EU und Geld ist nirgends kein Thema.😁

    Regentag in BR wir laben uns im Retro-Cafe Sattler

    Das Wetter ist  wieder besser und wir starten Richtung Sicheldorf um nach  Slowenien zu riden. Nur 50 KM lang sind wir dort. Die Häuser unterscheiden sich kaum von den Häusern in Österreich. Definitiv herrscht in Slowenien auch schon der Rasenmäherroboter und die Gartenkultur.

    Wir treffen die Mur nur selten, aber dann in voller Pracht und schon als richtiger Strom. Kurzbesuch (bei den Gelsen) an der Insel der Liebe inklusive Schiffsmühle und ab nach Kroatien.

    Nach 30 KM in Slowenien wechseln wir die Mur-Seiten.

    Murübergang bei Gornja Bistrica

    Grenze zu Kroatien – wir zeigen zum ersten Mal den Reisepass her.
    Wir erreichen die Drau und staunen über die (gestaute) Wassermenge. 

    Ganz Kroatien feiert, hunderte Fahnen auf Häusern und Autos zeugen vom Fussballhype um die Mannschaft die gestern England aus dem WM-Wettbewerb schoß!

    Kürbis- Kukuruz-und Sonnenblumen-Felder kurz vor Donja Dubrava

    Heute erreichen wir Legrad, dort fließen die Mur (Mura) und die Drau (Drava) zusammen und die relativ armselige, von der Energiewirtschaft gerupfte Drau, bleibt namentlich der Hauptstrom. In jedem Fall mäandern die zwei Damen stattlich weiter, immer der Grenze zu Ungarn entlang nach Süd-Osten, der Donau entgegen. Dorthin wo auch unser Weg hinführt.

    Mur (Mura) – Drau (Drava) Zusammenfluss

    Kroatien gegen Osten ist ähnlich der Südsteiermark gegen Süden, viele Felder, wenige Hügel und schnell amal fad. Halbstündig geradeus fahren und links und rechts Felder ohne Ende zu sehen ist eintönig, obwohl die kilometerlangen Sonnenblumenfelder schwer beeindruckend sind. Jedes Dorf ist eine willkommene Abwechslung und immer erstaunlich ist die gute Infrastruktur vor Ort. Oft zwei kleine Läden und Tschecherl.

    Gulasch und schlechter Schlaf in der Fernfahrerkneipe

    Nur mühsam erreichen wir Osijek da es keinen richtigen Radweg gibt und Hauptstraßen sind äußerst unbehaglich zu Fahren. Die Drau zeigt sich kaum, dafür werden wir in Osijek belohnt mit einem schönen Sonnenuntergang an der Drava.

    Sonnenuntergang an der Drau in Osijek
    Marina in Osijek, am Wasser herrscht Leben
    Die Kroaten wären bereit für den Weltmeister-Titel

    Wir radeln weiter gegen Osten und im ganzen Land herrscht Ausnahmestimmung ob der Fussball-WM. Überall sind Rot-Weiße-Karos zu sehen. In der Fanzone in Vukovar dann die längste Fahne ever.

    Pubplic Viewing Area in Vukovar

    Die Stadt hat sich, zumindest im Zentrum und nach außen hin, vom Krieg erholt und erstrahlt regelrecht.  

    Kurz vor Vukovar, in Dalj treffen wir in beindruckender Weise das erste Mal die große Dame mit Namen Donau. Die Mündung der Drau in die Dunav ist leider nicht zugânglich, das Gebiet ist der Landminen wegen gesperrt!

    Die große Dame Donau 
    Ich gebe mich dem Zucker hin

    Die letzten Kilometer nach ILOK (letzte Station in Hrvatska) gehts überraschend viel auf und ab und wir machen anständig Höhenmeter. Die Donau hat hier ganze Arbeit geleistet und riesige Lehmhügel angeschwemmt. In Ilok schauen wir noch das WM- Finale und nehmen Abschied von Kroatien, morgen gehts weiter nach Serbien.

    Ilok Castle

    Weiter gehts mit Teil II

    von der Mur bis zum Alpbach, mein neuer Vortrag ist fertig.

    „Das schönste am Gehen ist das Gehen“

    mein neuer Vortrag ist fertig:

    „von der Mur bis zum Alpach, von mir zu Dir“ eine Tirolerin und ein Steirer gemeinsam am Weg.

    Diesmal in Wien – am 5 April im Cafe Benno in der Alserstrasse 67 in 1080 Wien

    (Beginn ist 19:00 & Eintritt € 8.-)

    Karten gibt es  unter 0680 2142101

    Begleiten sie uns am Zentralpenweg 02 vom Hauptplatz in Frohnleiten bis nach Brixlegg in Tirol. 

    30 Tage 550 Kilometer 22 000 Höhenmeter voll mit den schönsten Eindrücken unserer herrlichen Bergwelt

    Kartenbestellungen hier email: joerg@dulsky.at
    Cafe Benno Wien