… von der Mur bis zum Alpbach

am Montag (11.07.2016) gehts los, vom Hauptplatz Frohnleiten bis nach Brixlegg, gelegen am Eingang zum Alpbachtal. Wir folgen dem 02-er Weg – dem Zentralalpenweg über die Alpen. Die Etappen sind lang und teilweise überaus fordernd, da unsere Rucksäcke wieder schwer sein werden (wegen dem autarken Lebensstil)

Tag 1  auf die Gmoalm bei Frohnleiten.

Frohnleiten Hauptplatz „noch Juliwetter“

Ankunft auf der Gmoa erst um 21 Uhr wegen des späten hitzebdingten Starts. Zum Betthupferl gab es noch eine (selbstgetragene) deftige Jause. Auf dem schon erprobten Zeltplatz lässt es sich gut schlafen. Frühtückstee gab es vom Senner (gratis), danach weiter zur Fensteralm

Halterhütte auf der Gmoa

 

Fensteralm wir stoßen auf den 02-er Weg

Tag 2-3 Gleinalpe  

das Wetter auf der Gleinalpe ist stets bescheiden und wankelmütig. Am Lammsattel dann die ganze Unwetterpalette: Regen-Donner-Hagel und Nebel.

Nebelzeit
Regenzeit

Nach zwei Zeltnächten und 24 h Regen freuen wir uns auf eine Bergsteigersuppe auf dem Gleinalmschutzhaus, schon von weitem sehen wir Licht und dann, die Enttäuschung beim Öffnen der Eingangstür… verschlossen … davor das Schild „komme um 16 Uhr“ …die Stimmung war im Keller :((( wir halfen uns mit einer Maggi Tomatencremesuppe und akzeptierten unsere nassen Füße.

Anstatt auf den Roßbachkogel zu gehen, biegen wir nach Norden ins Gleintal ab. Der drohende Donner vor uns, machte eine Gradwanderung zu gefährlich. Durch den Regen gings dann endlos den Gleingraben hinaus nach Knittelfeld wo uns Christa herzlichst in Empfang nahm.

gehen im Regen
Schlussverkauf im Lagerhaus Knittelfeld
Schlussverkauf im Lagerhaus Knittelfeld „abgekämpfter Weitwanderer günstig abzugeben“
schöner Abend in Christas Stüberl (in Apfelberg) Lenzmoser & Zirbenschnaps

Tag 4-6 Knittelfeld – Hohentauern

Durch die wunderschöne Ingering und über das Kettentörl  gehts rüber ins Triebental zur Bergerhube.

Ingeringsee

Zeltplatz in der IngeringZeltplatz in der Ingering

Feldküche mit dessert

Einsam und gemütlich steigen wir durch Weiden und nassen Boden aufs Kettentörl und schaffen es ohne Regenpelerine bis zur Kaspressknödelsuppe in die Bergerhube. Im Nachmittagsregen steigen wir auf die Mödringalm auf. Der ÖAV veranstaltet hier schon seit 48 Jahren ein Kinderzeltlager mit einem richtigen Zeltdorf. Gerade noch haben wir die Bergmesse versäumt und schummeln uns vorbei, höher hinauf auf 1700 Meter bis wir einen geeigneten Zeltplatz finden.

Eva am Weg
Eva am Weg

in der Nacht wechseln sich Regen und Wind ab, der Eine lässt Dich nicht schlafen und der Andere macht so einen guten Sound und läßt Dich erst recht nicht schlafen. Somit war die Nacht nicht sehr erholsam. :))

Zeltgast

Der Aufstieg zum Knaudachtörl gestaltet sich schwieriger als gedacht da wir auf dem falschen Weg unterwegs sind ,nämlich zu den Gamskögeln, von dort schaut der Schnee runter und der Wind pfeift uns um die Ohren.

Gamskögerl.

Nach einer heiklen Querung rüber zu unserem 02-er Weg kommen wir beim Knaudachtörl erstmals über die 2000-er Marke.

Knaudachtörl

… weiter übers Triebentörl auf den Sonntagskogel, mit 2229 Meter der höchste Punkt bisher. An einem Samstag erweist sich der Sonntags-Kogel als höchst abweisend und der Wind bläst uns fast vom Gipfel

Sonntagskogel

„Schiberg bleibt Schiberg“ auch im Sommer ist der S-Kogel weiß. Die 1200 Meter runter zum Weingruberbauer bzw. der Weiterweg auf der Landesstrasse zum Draxlerhaus fordern nochmals Zähigkeit und Durchhaltevermögen.Die Aussicht auf gutes Essen motivieren aber ungemein.

Eva & Jörg „happy together“ trotz Wetterkapriolen sind wir guter Laune, der Naturgenuß ist großartig

Bei Thomas und Ulrike (den Musik-Wirtsleuten) fühlen wir uns sehr wohl und wir gönnen uns im Draxlerhaus einen ersten Ruhetag, sitzen nach einer Regenwoche den (hoffentlich letzten) Schlechtwettertag aus und trocknen unsere strapazierten Schuhe und Körper

… schreiben Tagebuch und blog und genießen den Regen vor dem Fenster.

  Tag 7 Ruhetag

Morgen gehts weiter Richtung Planneralm bzw. Donnersbachwald.

Tag 8-9 Hohentauern – Donnersbachwald 

Start in der Pölsen, weglos den Aufstieg zum Perwurzsattel bewältigt (beim Pölsenursprung nochmal die Wasserflasche aufgefüllt) danach geht die Rally los der Wasserscheide entlang (Mur-Enns)… auf und ab und auf und ab …der Aufstieg zum Hochschwung war dann Evas Meisterstück, trotz Höhenangst die Kletterei auf den großen Bärenkogel gemeistert

Um 18 Uhr schlagen wir unser Biwak auf, windgeschützt und eben auf 2000 Meter

Biwak

es geht auf …

Der Weg durch die Rottenmanner Tauern ist unfassbar zach, ein 2000-er reiht sich an den Anderen, dazu stetiger, eisiger Nordwind , trotzdem unfassbar schön :))

Wind heißt auch … kein Regen :)))

Wölzer-Tauern-Panorama
unser Maskottchen, entspannt

Ein gutes Haus, Gasthaus zur Gams in Donnersbachwald

Gasthaus zur Gams

Tag 10 Donnersbachwald-St. Nikolai Sölktal

nach einem entspannten Vormittag gehts weiter über die Gstemmerscharte runter nach Mößna und weiter nach Sankt Nikolai im Sölktal, ein Traumtag mit Traumwetter :))))

eine Traumroute über die Gstemmerscharte

Tag 11-13 Sankt Nikolai im Sölktal – Breitlahnhütte

Die Sölktäler sind touristisch eindeutig unterbewertet, der Aufstieg zur Schimpelscharte landschaftlich ein Hotspot, bei der Hohenseealm gibt es eine willkommene Labung

nachdem das Wetter für den nächsten Tag so schlecht angesagt ist und wir eine lange Etappe vor uns haben, ziehen wir weiter und biwakieren zwei Stunden später auf der Huberbaueralm. Gerade das Zelt aufgebaut und schon geht das Gewitter los (: über der Baumgrenze ist ein Gewitter immer ein Erlebnis. Ohne Ohrenstöpsel hätte ich keine Stunde geschlafen. Am nächsten Morgen, dann dieses Bild:

staunende Jungkühe vor unserem Zelt
Wasserfälle sind in den Schladminger Tauern stets präsent

Die zweite Wanderwoche war überaus genußvoll und nur einmal zogen wir die Pellerine über :))

Tag 14 – 17 Breitlahnhütte – Obertauern
 Höhenmeter sind angesagt, gottlob sind wir schon „fit bei Schritt“ unter 1000 Höhenmeter tut sich in dieser Gegend gar nix, der Aufstieg zur Tratterscharte dauert fünf Stunden und bis auf ein Vogelkundlerehepaar gehört die ganze Pracht uns alleine

Eine Alm wie im Bilderbuch , „die Lassachalm“

Evas Endspurt zur Trattenscharte – erstmals mit Schneefeldern

Von der Preintaler bis zur Gollinghütte nehmen wir den 777 er Weg über das Waldhorntörl und der Greifenbergscharte, eine vermeintliche Abkürzung mit alpinem Charakter. Nebenwege sind kaum begangen und Aufstiege zu Scharten eher weglos und sportlich … dafür überaus einsam

Auf der Gollinghütte geniessen wir den Regen der auf die Terasse prasselt, bei exzellentem Kaiserschmarren.

Bei Nebel und Schlechtwetter steigen wir (schweisstreibend) auf die Gollingscharte auf und weiter gehts zur Landawirseehütte

… über die Trockenbrotscharte gehts dann westwärts zur Keinprechthütte. Der letzte Tag in der Steiermark, wir gehen über 3 Scharten nach Salzburg rüber. Krukeckscharte – Ahkarscharte (Grenze) und Seekarscharte – runter nach Obertauern. Nach den ersten 600 Höhenmetern Auf-und-Abstieg gibts eine belebende Suppe auf der Ignaz Mattis – Hütte

Pause vor der Rotmandlspitz
mäjestetisch ragt der Hochgolling aus dem Panorama

ab der der Ahkarscharte, pünktlich zur Grenze nach Salzburg beginnt es zu regnen

Im Endspurt steigen wir runter nach Obertauern, kurz vor der Seekarhütte treffen wir wieder unsere liebgewonnen Langzeitgefährten, Roland & Gudrun. Gemeinsam per Autostopp gehts die letzten 2 Kilometer gemütlich runter nach Obertauern- City. Mit Mühe finden wir ein Quartier, zwei Drittel aller Häuser sperren im Sommer nicht auf. In der Pension Weinberger werden wir wärmstens aufgenommen und beschlagnehmen gleich mal , Waschmaschine und Dusche ;-)

Weiter gehts auf Teil II